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Schladern, Elmoresstrasse 8, 01.01.1960

Text | Dorfgeschichten | 01.01.1960

Schladern-Elmoresstraße 8-Bredenbrock-1960

Die Geschichte des "Hotel Bergischer Hof"

Von Wolfgang Bredenbrock (aufgeschrieben 2020)

v.l.n.r. Opa Wilhelm Höffer mit 2 Radfahrer-Gästen und Wilhelm und Franz Albert Höffer, Trinchen Röhrig und Trina Zimmermann. Foto: Archiv Elmar Höffer

Die Geschichte des Bergischen Hofes in Schladern beginnt im Jahre 1886. In diesem Jahr wurden die beiden heute mittleren Gebäude als Gasthof Höffer und Bäckerei Höffer errichtet. Zur gleichen Zeit gründete sich der MGV "Germania" Schladern, dessen Vereinslokal der Gasthof Höffer war.

1902 wurde das Haupthaus im Stil eines bergischen Hauses gebaut: verschiefert mit rheinischem Schiefer, hohe Räume, große Fenster mit breiten, weißen Fensterrahmen. Die Fliesen im Flur stammen auch noch aus dieser Zeit. Besonders hervorzuheben ist die ausgefallene, typisch bergische Haustür. 

Nachdem sich 1904 die Karnevalsgesellschaft gegründet hatte, baute Familie Höffer auf Wunsch der Vereine kurze Zeit später den großen Saal. Dort befand sich auf der linken Seite eine Empore, die erst 1985 abgerissen wurde. Besonders modern für die damalige Zeit war der Wintergarten, der durch Türen und Fenster vom Raum getrennt war. Diese Fenster hat Jens Ginsberg, der heutige Besitzer, wieder sichtbar gemacht, die Wirkung ist einfach sehr zum Vorteil des optischen Eindrucks. Besonders im Sommer, wenn das viele Grün im Garten zu sehen ist, aber auch im Winter, ist der Blick auf den Wasserfall einmalig.

In der Zeit bis zum 2. Weltkrieg führten verschiedene Pächter den Gasthof Höffer.
Nach Ende des Krieges, 1950, wurde das Haus gründlich umgebaut. Wo die heutigen Stübchen sind, befand sich vorher die Küche. Im Zuge dieses Umbaus wurden auch Hotelzimmer eingerichtet. 

Im Jahr 1950 wurde der Gasthof Höffer in "Hotel Bergischer Hof" umbenannt.
Aus dieser Zeit stammen auch die bleiverglasten Fenster in den Gaststuben.

Der Elferrat der KG Schladern im Jahr 1937 vor dem Bergischen Hof. 
v. re.: Heinrich Schmidt, Werner Lipp, Wilhelm Vogel, Albert Höffer, Werner Sander, Albert Becker, Schneider Moritz, Otto Fuchs und NN. Foto: Archiv: KG Schladern

Da sich im Ort keine Turnhalle befand, nutzte die Turnerriege des TuS Schladern den Saal bis 1962 als Turnhalle, mit entsprechenden Geräten wie Barren und Pferd. Auch ein Reck konnte im Boden verankert werden. Legendär war das Schauturnen am zweiten Weihnachtstag. Natürlich nutzten auch die Tischtennisspieler den Raum.

1960 verkaufte Familie Höffer das Anwesen an die Eheleute Aenne und Herrmann Bredenbrock aus Recklinghausen. Die neuen Wirtsleute wurden schnell heimisch, zumal sie zwei hübsche Töchter hatten. Sohn Wolfgang ging noch zur Schule. Leider verstarb Hermann Bredenbrock schon im Januar 1964. Aber "Tante Änne" - so wurde Änne Bredenbrock liebevoll von den Gästen genannt - schaffte es, das Haus weiterzuführen.
Im Jahr 1975 heirateten Gabriele und Wolfgang Bredenbrock. Nun wurde ständig renoviert und umgebaut. Aber immer blieb der Charakter eines typischen bergischen Gasthofes erhalten.

1994 kam das Nachbarhaus dazu. Somit verfügte das Hotel nun ¸ber 19 Gästezimmer und eine Wohnung. Ab Herbst 2000 wurde der Hotelbetrieb Mitglied der "Flair Hotel"-Kooperation.

 


Elmoresstraße 8