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Schabernack

Text | Dorfgeschichten | 03.06.2024

Autor: Frieder Döring

An diesem kleinen Ort im Leuscheider Ländchen ist das Interessanteste der Name. Heute bedeutet er Unfug machen, Streiche spielen.

Im Mittelalter hieß so ein spezieller Filzhut mit Nackenschutz, der von den Bergleuten getragen wurde, um Kopf und Nacken vor Steinschlag in der Grube zu schützen. Der schabte auch so schon bei der Arbeit im Nacken. Wenn die Bergleute aber nach der Schicht ins Wirtshaus gingen, um die vom Steinstaub trockenen Kehlen zu befeuchten, dann schoben sie nach ein paar Maß Bier den Filzhut erst recht weit in den Nacken, und das war das Zeichen für die Dorfbewohner, dass es bald „Schabernack“ gab, nämlich Randale, Prügel, Vandalismus. Das rund um Schabernack Eisen abgebaut wurde, mindestens seit dem frühen Mittelalter, wenn nicht schon seit der Eisenzeit, zeigen einige Stolleneingänge im Irsertal und Reste von Rennöfen in den Bachsiefen links und rechts von Schabernack.